Die Schlacht um Mittelerde – Rheinfall-Edition

Schaffhausen Sharks 28 Glarus Orks 3 – SAFV Liga C Gruppe Ost

 

Definitiv hat Petrus seine Leidenschaft für den Football im Jahr 2021 relativ spät entdeckt. Waren beim ersten Saisonspiel gegen die Emmen Dragons (14:6) noch Badelatschen, Schwimm-Shorts und Handtücher hoch im Kurs (Dauerregen), traf man sich gestern Sonntag bei bestem Football-Wetter im „Shark-Tank“ in Neuhausen.

 

Die Gäste aus dem Glarnerland (Gerüchte besagen, dass es untereinander tatsächlich Freundschaftengeben soll, welche über etwaige favorisierten NFL Teams hinausgehen) wurden herzlich willkommen geheissen und um 14:00 Uhr wurde das vierte Meisterschaftspiel der Sharks, unter Leitung von Hauptschiedsrichter Joe Petschovsky, zum Kick-Off freigegeben. Die Orks konnten den Münzwurf gewinnen und entschieden sich, nach dem Return ihre Angriffsformation aufs Feld zu schicken. Die Sharks begannen somit mit ihrer Defense (und mussten dieses Jahr erst einen Touchdown hinnehmen: bei o.g. Auswärtsspiel in Emmen) und nach dem ersten Abtasten (ein First Down der Orks inklusive) musste sich selbige vom Ballrecht trennen.Die Offense der Sharks ihrerseits marschierten gut übers Feld, verlor allerdings den Ball kurz vor der Endzone (bei einer Ballübergabe nach vorne und gesichert durch einen Spieler der Orks). Hier sagt das Regelwerk jedoch, dass solche Ballübergaben (wenn nicht kontrolliert) als Passversuch gelten und der „Pass“ somit unvollständig und nicht „eroberbar“ war für die Orks. Zurück also zum Ausgangspunkt. Man stand vor der Endzone der Glarner. Diese stellten die Angriffsreihen der Sharks jedoch massiv und gut unter Druck, sodass man sich – man befand sich bereits im vierten Versuch – dafür entschied, ein Field-Goal zu versuchen. Hier jedoch entschieden die Schiedsrichter noch auf eine Strafe gegen Glarus und verkürzten den Abstand zur Goalline nochmals um gefühlte 2.5m. Offense-Coordinator Jens Urben vertraute auf sein Bauchgefühl und die Skills seiner Männer, und es wurde ein Kurzpass auf den ganz knapp in der Endzone befindlichen Wide-Receiver Vardaan gespielt.Dieser griff beherzt zu: Touchdown Sharks! Der Extrapunkt wurde von Patrick souverän durch die Stangen getreten. Spielstand 7:0 für das Heimteam.

 

Die nächste Angriffserie der Gäste wurde ebenfalls durch die Defense gut und sicher kontrolliert, undwiederum erhielt die Offense der Sharks ein wenig Rampenlicht. Quarterback und Spielmacher Remo, unterstützt von einer gut blockenden Offense-Line und flankiert von diversen, wechselnden Pass-Empfängern, gelang es mittels kraftvollen Läufen von Fullback Marc „gute Meter“ zu machen. Auf der 20 Meter Linie der Orks holte besagter Remo zu einem Wurf auf Wide-Receiver Pascal aus, dieser lief in Richtung Endzone und setzte sich unter massivem Widerstand gegen die Orks-Verteidung durch. Touchdown Sharks! Patrick hatte seinen zielsicheren Schuhe einpackt und erhöhteauf den Spielstand 14:00

 

Die Orks, zwar als Liga-Neuling, jedoch motiviert, mit einem klasse Zusammenhalt und einem tollen Coaching, stellten sowohl ihre Angriffs- wie auch Verteidigungsreihen um. Dies stellte nicht nur den Angriff der Sharks, sondern auch die Defense vor sich abwechselnde Probleme. Hier möchte der Verfasser den Orks zum einen ein grosses Lob aussprechen und zum anderen die Fairness und den „sportsmanship“ klar hervorheben.Bedingt durch diesen Eifer erkämpften sich die Orks eine vielversprechende Position vor der Endzoneder Sharks. Die Defense des Heimteams hielt jedoch stand und so mussten sich die Orks am Ende desDrives mit einem Field-Goal zufriedengeben. Spielstand 14:03

 

Aviatik-Experten wären im Anschluss sicherlich auf ihre Kosten gekommen: Die Sharks – zur Frustation des Coaching-Stabes - schalteten in eine Art „Auto-Piloten-Modus“. Hinzu kamen viele individuelle Fehler. Fehler, die man sich bspw.in einem Spiel gegen die Langenthal Invaders in dieser Form nicht erlauben kann oder sollte.Trotz „Flight Director“ gelang es Runningback Marc sich nochmals in die Endzone der Orks zu tanken. Der Extrapunkt wurde sicher durch Patrick verwandelt. Zur Pause stand es somit 21:03

 

Die Ansprache ans Team durch Headcoach Jemil Hamiko hätte gereicht, um jeden kalten Pausen-Tee zu erwärmen. Es war ein flammender Appell, sich auf die Kernkompetenzen eines jeden einzelnen zu berufen. Aus Jugendschutzgründen verzichtet der Verfasser hier auf eine – auch nur ansatzweise gekürzte – Wiedergabe des Gesagten.In der zweiten Halbzeit brachte die Defense (wie gewohnt) eine kontrollierte und souveräne Leistung aufs Spielfeld. Die Offense hingegen mühte sich in Viertel drei und Anfangs des letzten Viertel mehr schlecht als recht gegen stark aufspielende Orks ab. Zwar konnte man immer wieder gute Meter durch Läufe und Kurzpassspiel ummünzen, jedoch war Offense-Coordinator Jens Urben mit der gezeigten Leistung nicht zufrieden – mehr dazu am Ende.Sieben Minuten vor Schluss gelang den Sharks dann doch noch ein schöner Pass-Touchdown über 25 Meter. Quarterback Remo fand den völlig freistehenden Kevin in der Endzone. Touchdown Sharks! Esfolgte noch die Patrick-Kick-Show zum Endstand von 28:03.Mit diesem Sieg festigen die Sharks Tabellenplatz 2 der Liga C Gruppe Ost und sichern sich somit die Teilnahme an den Play-Offs im Oktober. Es bleiben noch drei Spiele im regulären Saisonbetrieb. Nächsten Sonntag reist man (erneut) nach Zofingen (Battle in the Serengeti 2.0), in der Folgewoche empfängt man mit den Neuchâtel Knights einen Interconference-Gegner aus der Gruppe West, bevores dann zum Abschluss und als Spitzenspiel gegen die Langenthal Invaders geht.

 

Was bleibt?

Headcoach Jemil Hamiko:

„Gute Leistung. Mir gefällt, dass man sieht, dass wir jetzt im zweiten Jahr zusammen arbeiten. Im vergangen Jahr haben sich unsere Jungs gerne aus dem Rhythmus bringen lassen, wenn nicht alles rund gelaufen ist. Gestern hat man im 2. Quarter bemerkt, wie unsere Spieler abgebaut haben, doch haben Sie die Kurve bekommen.Die Orks sind ein gutes Team und sehr fair. Dieses Team hat auch Spass am Spiel und gibt nicht auf. Das ist genau das, was die Zuschauer sehen wollen: Teams, die bis zum Ende spielen und wollen. Ich bin glücklich, dass wir uns für die Play-Offs qualifiziert haben. Wenn uns jetzt kein Fehler unterläuft, wird es am letzten Spieltag in Langenthal zu dem ersten Finale kommen.“

 

Offense Coordinator Jens Urben:

„Wir haben schön begonnen und den Orks anfänglich unser Spiel aufgezwungen. Das hat mir gut gefallen. Weniger gut war dann der sich einschleichende Schlendrian. Fumbles, schlechte Pässe, verbesserungsbedürftige Läufe...es reihte sich alles (leider nahtlos) aneinander. Davon nehme ich mich nicht aus. Dazu kamen die Temperaturen. Hier zeigt sich, dass ein Footballspiel eben nicht nur aus Offense, Defense und Special-Teams besteht, sondern dass das ‚mentale Spiel‘ nicht unterschätztwerden darf. Wir werden intensiv daran arbeiten, dass unsere Spieler mit dem Kopf beim Spiel bleiben und kein Gegner unterschätzt wird.“

 

TLDR

Schaffhausen Sharks 28

Glarus Orks 3

 

Touchdowns:

Vardaan6 Punkte

Pascal6 Punkte

Marc6 Punkte

Kevin6 Punkte

Patrick4 Punkte (4x1 Punkt PAT)

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